Schaufenster im April 2024
Stadtwappen
Schaut man in der Dreifaltigkeitskirche in Speyer nach oben, entdeckt man einen interessanten Schlussstein im vorgetäuschten gotischen Kreuzrippengewölbe. Was sich als Schlussstein gibt, ist allerdings aus Holz: das geschnitzte Wappen der Stadt Speyer.
In der Heraldik, der Lehre von den Wappen und ihrem Gebrauch, wird die Beschreibung eines Wappens ‚Blasonierung‘ genannt und ist genau festgelegt. Zum heutigen, farbigen kommunalen Wappen von Speyer heißt es bei Wikipedia: In Silber ein rotes Kirchengebäude mit drei blaubedachten und mit goldenen Kreuzen besteckten Türmen und drei (heraldisch) offenen Toren.
Die Stadtwappen in der Dreifaltigkeitskirche, nicht nur als ‚Schlussstein‘ an der Decke, sondern auch an den Kirchenportalen (dort auch wirklich aus Stein gemeißelt!), erklären eindeutig, wer der Herr im Haus ist: der lutherische Stadtrat. Die Kirche als lutherische Pfarrkirche wurde 1701 zehn Jahre nach der Stadtzerstörung noch vor dem Bau des Rathauses begonnen. Kurios im Stadtwappen ist das ‚rote Kirchengebäude‘, das natürlich den Dom darstellen soll. So wird der katholische Dom der evangelischen Kirche quasi einverleibt.
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