Schaufenster im November 2025
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig sind der Menschen Tage!
Wie ein Strom beginnt zu rinnen und mit Laufen nicht hält innen,
so fährt unsre Zeit von hinnen.
So sieht es der evangelische Lieddichter Michael Franck. Als Zeitgenosse des Barocks beschreibt er, was auf diesem kleinen Bild dargestellt ist: Der Mensch erreicht nach stürmischer Reise auf dem Strom des Lebens den sicheren Hafen und läuft fröhlich der leuchtenden Welt des Jenseits entgegen. In der christlichen Vorstellung war der Tod, hier im Bild der Sensenmann, nur die Durchgangsstation zum nachfolgenden ewigen Leben.
Das kleine Bild soll dem Betrachter Trost und Zuversicht geben. Die Krone des Lebens aus der Hand der weiblichen Person links erhält der Reisende, wenn er den sicheren Hafen erreicht hat.
Diese Grafik stammt aus einer Druckschrift des 18. Jahrhunderts und diente ganz profan zum Ausfüllen Leerraums unter dem Druckspiegel.
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